Verlag: script5
Seiten: 496
Preis: 18,95 (Gebundene Ausgabe)
"Ich lernte, dass das Gefühl, jemanden zu lieben, nichts mit Zärtlichkeit zu tun haben muss. Ganz im Gegenteil, es kann gewaltsam sein, brutal und quälend, von tausend Zweifeln durchsetzt."
Ich wurde sofort ins Geschehen gezogen und klebte schon nach wenigen Seiten an Jennifer Benkaus
Worten. Gott, kann die Frau schön schreiben!
Die Protagonistin Noa gefällt mir sehr gut und ich fand sie auf Anhieb sympathisch, auch wenn mir manche Handlungen ihrerseits nicht immer ganz schlüssig erscheinen. Aber da jeder Mensch anders denkt und handelt, sehe ich das nicht als sehr negativ oder störend.
Marlon dagegen war und blieb mir ein Rätsel, das sich einfach nicht lösen will. Versteht mich nicht falsch, er ist kein Arschloch und in irgendeiner Weise unfreundlich, aber auf unschöne Weise unantastbar. Man kommt einfach nicht an ihn ran. Meine Hoffnung, dass er sich zum Ende ein wenig mehr offenbaren würde, blieben unerfüllt. Mir fehlt einfach die Tiefe und das Verständnis bei vielen Dingen. Genau dasselbe Gefühl habe ich auch bei Emma und Marlons Bruder Corbin. Es kommt mir so vor, als hätte die Autorin zwanghaft versucht, ihnen eine logische Vergangenheit zu geben, um ihr Handeln verständlicher zu machen.
"All i wished and all i wanted was to kiss you goodnight in the dark. Now kissing you goodnight in the dark is nothing but wishing, and wishing, you know, is everything i ever want in the dark of the sky."
Das Buch hat aber auch viele tolle Aspekte. Noas Vater hat mich mit seiner Art sehr oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und auch die Dialoge zwischen Dominik und Noa sind sehr witzig. Wer mich aber von Anfang an, abgesehen von Noa, sehr in den Bann gezogen hat, ist ihr mysteriöser Schutzengel Stephan Oliver. Er hat eine Art an sich, die mir sehr gefiel und nach meiner Ansicht, ist er der einzige, der auch die vermisste Tiefe besitzt. Auch wenn er nur eine Nebenfigur spielt, was mich sehr verwundert hat. Anfangs wird alles noch in einem anderen Licht dargestellt und man denkt wirklich, dass es sich ganz anders entwickelt.
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